Energieausweis

Wie viel verbraucht Ihr Haus?
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt seit 2008 einen Gebäudeenergieausweis vor. Er informiert Verbraucher objektiv, zeigt Einsparpotenziale auf und ermöglicht es, den Energiebedarf von Häusern bundesweit zu vergleichen. Der Energiepass wird für Ein- und Mehrfamilienhäuser erstellt.

Langfristiges Ziel des Energiepasses ist es, dass in Immobilienanzeigen künftig so selbstverständlich mit der Energieeffizienzklasse A geworben wird, wie es bei Kühlschränken und Waschmaschinen längst gängige Praxis ist.


Verbrauchs- vs. Bedarfsausweis
Den Energiepass gibt es in zwei Varianten. Der rund 50 Euro kostende Verbrauchsausweis legt die tatsächliche verbrauchte Energiemenge der Bewohner einer Immobilie in den letzten drei Jahren zu Grunde. Die Berechnung des im Verbrauchsausweises so genannten Energieverbrauchskennwerts erfolgt schlicht anhand der Heizkostenabrechnung.

Der Bedarfsausweis kostet mit mindestens 300 Euro zwar mehr, gibt aber wesentlich präziser über die Energiebilanz eines Gebäudes Auskunft. Nach einem normierten Verfahren analysiert ein Fachmann u.a. die Wärmedämmung, das Heizungssystem und die Warmwasserbereitung. Das Dokument enthält neben den Gebäudedaten und Angaben zu Heizsystem, Wasserverbrauch, Lüftung und Emissionen auch Modernisierungsempfehlungen.

Mit einem Blick erkennt man anhand einer mehrfarbigen Skala, ob der Energieverbrauch hoch oder gering ist. Wenige Zentimeter Unterschied, die sehr viel Geld bedeuten können! Für Neubauten sowie für Häuser, die vor 1978 gebaut und nicht modernisiert worden sind, ist der Bedarfsausweis Pflicht.

Energiesparverordnung

Energiesparen nach Vorschrift
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) regelt den zulässigen Energieverbrauch von Immobilien. Die Verordnung setzt Obergrenzen für den Energieverbrauch von Neubauten fest und stellt gleichzeitig Mindestanforderungen für die Modernisierung von Altbauten. Damit schreibt sie nicht nur Häuslebauern vor, wie viel Energie in ihrem Neubau für Heizung, Warmwassererzeugung und Lüftung verbraucht werden darf, sondern verpflichtet unter bestimmten Voraussetzungen auch die Eigentümer bestehender Immobilien zu energetischen Modernisierungsmaßnahmen.


Strenge Regeln bei Neubauten
Baugenehmigungen gibt es nur für geplante Immobilien, die bestimmte Energiestandards einhalten. Die wichtigste Messgröße dabei ist der Primärenergieverbrauch, in dessen Berechnung alle Faktoren wie Heizung, Dämmung und die energetische Bilanz der Energieerzeugung mit einbezogen werden.

Die Nutzung erneuerbarer Energien wird dabei besonders gefördert. Dem Bauherren steht es bei der Erreichung der geforderten Werte frei, ob er lieber in eine effiziente Wärmedämmung oder in eine sparsame Heizanlage investiert. Die energetischen Eigenschaften eines Neubaus lassen sich bereits in der Planungsphase errechnen und werden zwingend in einem Energieausweis festgehalten, der den Genehmigungsbehörden bei der Erteilung der Baugenehmigung als Entscheidungsgrundlage dient.

Zusätzlich dazu stellt die Verordnung so genannte bedingte Anforderungen an alle durchgeführten Modernisierungs-, Um- und Ausbaumaßnahmen. Dies betrifft beispielsweise die Erneuerung von Fenstern oder den Ausbau von Dachgeschossen. Grundsätzlich gilt: Die energetische Qualität eines Hauses darf bei keiner Baumaßnahme verschlechtert werden.


Nachrüstpflichten für Eigentümer

Nicht nur Bauherren nimmt die EnEV in die Pflicht: Auch Eigentümer bestehender Immobilien müssen zwingend innerhalb bestimmter Fristen energetische Sanierungsmaßnahmen in Bezug auf Dämmung und Heizsysteme durchführen. Bei selbst genutzten Ein- und Zweifamilienhäusern müssen diese erst bei einem Eigentümerwechsel vollzogen werden.

Das Einhalten der Energieeinsparverordnung bringt so neben dem Schutz der Umwelt auch handfeste Vorteile für Immobilienbesitzer. Senkt eine Baumaßnahme den Primärenergieverbrauch einer Immobilie, schlägt sich dies nicht nur im Energieausweis und dem Wiederverkaufswert positiv nieder, sondern auch in einer Senkung der laufenden Kosten der Immobilie. So amortisieren sich energetische Investitionen schnell.